Am Mittwoch, den 19. Februar 2020 befassten sich die gewählten Vertreter des Bildungsausschuss in einer Sondersitzung mit Vertretern der ansässigen Kitas sowie dem geladenen Experten Detlef Diskowski mit dem Tagesordnungspunkt „Grundsätze und Eckpunkte von Elternbeiträgen in Großbeeren“. Hierbei ging es um die grundsätzliche Klärung sozialverträglicher Elternbeiträge und die Sicherstellung einer belastbaren sowie rechtmäßigen Elternbeitragssatzung bzw. Gebührenordnung.
Das dieses Thema nicht neu ist, war jedem politischen Vertreter fraktionsübergreifend bewusst. Schon mehrmals hatten die Gemeindevertreter der zurückliegenden Legislaturperiode sich hinsichtlich einer Novellierung der Kitabeitragssatzung verständigt. Eine Einigung konnte aber bis dato aus verschiedensten Gründen nicht erfolgen. Unter anderem fehlte eine aktualisierte Platzkostenberechnung, welche die umfänglichen Betriebskosten abbilden bzw. erfassen muss. Ohne diese ist ein Weiterdenken nicht möglich.
Der Gemeindevertreter Martin Wonneberger (CDU) Fraktion hatte im Februar 2019 als Vorsitzender der Jungen Union Großbeeren eine Podiumsdiskussion zum Thema „mögliche finanzielle Entlastungen unter Beibehaltung der Qualität in Kindertageseinrichtungen“ initiiert. Die damals geladenen Experten und Vertreter der alten Gemeindevertretung waren sich unabhängig ihres Standpunktes alle einig, dass eine finanzielle Entlastung nur dann zur Debatte stehen darf, wenn dem ein gesunder Gemeindehaushalt gegenübersteht. „Ein Jahr später hat sich die grundsätzliche fraktionsübergreifende Verständigung nicht verändert. Die Qualität muss finanziell gesichert werden. Trotzdem werde ich nicht müde, weiterhin zu betonen, dass angesichts der Kitabeitragssatzung der Gemeinde Großbeeren eine zu starke finanzielle Belastung der Eltern erfolgt“, so Martin Wonneberger, Mitglied des Bildungsausschusses. „Es kann nicht sein, dass mit einem Familien-Bruttojahreseinkommenvon 65.000 Euro Höchstbeiträge eingefordert werden. Dies ist nicht gerecht, überfordere teilweise den Geldbeutel und positioniert Großbeeren als eine der teuersten Gemeinden im Vergleich mit anderen Kommunen in Brandenburg“, so Martin Wonneberger abschließend.
Die Fraktionsvorsitzende der CDU-FDP Lamiss Bresemann sieht die Gemeinde in der Verpflichtung, die Qualität sowie eine Reduzierung der Beitragszahlungen zu garantieren. Dabei stellte sie fest, dass Kindertagesstätten eine Bildungseinrichtung darstellt und somit die Qualität der Betreuung sukzessive verbessert werden kann.
Martin Görler-Czarnecki (CDU) begrüßte die massiven Investitionen der letzten Jahre in den Kitabereich. Trotzdem sieht er Verbesserungen hinsichtlich der Entlastung von kinderreichen Familien. Auch mit Hinblick auf den demographischen Wandel sollten Familien deshalb finanzielle Entlastung erfahren.
Eine Erneuerung der Kitasatzung in unserer Gemeinde ist überfällig. Die politische Landschaft in Großbeeren ist sich hier einig. Daher stellt Adrian Hepp, Gemeindevertreter und Vorsitzender der CDU Großbeeren fest, dass die CDU Großbeeren für alle Optionen offen ist. „Wir müssen nun ganz genau hinschauen und die Betriebskosten unserer Kitas genauestens analysieren. Die zukünftige Kitasatzung muss die Lebensrealitäten unserer Bürger berücksichtigen. Einflussfaktoren wie Kinderzahl pro Familie, Betreuungszeiten, Elterneinkommen müssen sozialverträglich in die Überlegungen einfließen. Unsere CDU Großbeeren wird sich für eine gerechte Kitasatzung einsetzten“, so Adrian Hepp zusammenfassend.